Memory Loops ist ein virtuelles Denkmal der Künstlerin Michaela Melián, das seit 2010 die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus in München auf innovative Weise bewahrt. Das Projekt umfasst 300 deutsche und 175 englische Tonspuren, die auf Zeitzeugenberichten, Archivmaterialien und amtlichen Dokumenten basieren.
Die Tonspuren sind auf einer virtuellen Stadtkarte von München verortet, wobei jede Aufnahme einem spezifischen Ort zugeordnet ist. Im Stadtgebiet markieren 60 blaue Tafeln diese Orte, an denen die Tonspuren auch telefonisch abgerufen werden können. Diese Verbindung von digitalen und physischen Elementen ermöglicht es den Nutzern, die Geschichte direkt am Ort des Geschehens zu erleben und fördert eine tiefere Auseinandersetzung mit der Vergangenheit.
Memory Loops wurde mit mehreren Auszeichnungen geehrt, darunter der Grimme Online Award Spezial im Jahr 2012. Das Projekt steht exemplarisch für eine moderne Form des Gedenkens, die digitale Technologien nutzt, um historische Ereignisse zugänglich und erfahrbar zu machen. Es lädt dazu ein, die Geschichte Münchens während der NS-Zeit zu erkunden und sich mit den individuellen Schicksalen auseinanderzusetzen, die hinter den historischen Fakten stehen.