Gedenktafel Holbeinstraße

Auch wenn es noch immer keine Philipp – Auerbach – Straße in München gibt, konnte unser Netzwerk Zeugnis Zeugen in Kooperation mit dem Verein NordOstKultur doch an anderer Stelle einen großen Erfolg verzeichnen. Zum Gedenken an die Verdienste Auerbachs wurde in der Holbeinstraße 9 eine Gedenktafel angebracht. Das Gebäude in Bogenhausen war der erste Dienstsitz der Behörde Auerbachs – das Landesentschädigungsamt  – und auch sein erster Wohnsitz in München. Hier begann er seine Arbeit als Staatskommissar für rassisch, religiös und politisch Verfolgte mit zunächst drei Mitarbeitern. Die Behörde wuchs und war mit zuletzt 170 Mitarbeitenden in 17  Abteilungen in München-Bogenhausen sowie mit 50  Angestellten in den Außenstellen in Augsburg, Nürnberg, Regensburg und Würzburg für Zigtausende Displaced Persons zuständig.

Der Gebäudekomplex Holbeinstraße 9-11 gehört der „Deutsche Rentenversicherung Bayern Süd“ in München, Nachfolgerin der ehemaligen Landesversicherungsanstalt Oberbayern. Wir danken der Rentenversicherung Bayern Süd herzlich für ihre große Bereitschaft, an diesem Ort eine Gedenktafel für Philipp Auerbach anbringen zu können. Ebenso danken wir Herrn Kilian Stauss von der Firma Stauss Processform für das großzügige Entgegenkommen bei der Gestaltung der Gedenktafel.

Die feierliche Enthüllung der Gedenktafel fand am 16. Mai 2025 statt.

Die Würdigung Philipp Auerbachs erfolgte durch

Dr. Di Pasquale (Vorstandsvorsitzende der Deutschen Rentenversicherung Bayern Süd)

Dr. Ludwig Spaenle (Antisemitismusbeauftragter Bayern)

Dr. Mirjam Zadoff (Direktorin NS-Dokumentationszentrum München)

Durch die Veranstaltung führte Hans Herrmann Klare, Autor der Biographie über Philipp Auerbach. Musikalisch begleitet wurde das Programm vom Klarinettisten Stefan Komarek.

Wir freuen uns, dass es damit einen Ort gibt, der an Philipp Auerbach, sein Leben und seinen Kampf gegen Antisemitismus erinnert.