Von Oktober 2012 bis zum Terrorüberfall der Hamas vom 7. Oktober 2023 fand diese Selbsterfahrungs-Konferenz etwa alle ein bis zwei Jahre hauptsächlich in Israel statt und wurde von einer verschieden großen Zahl unserer Gruppen-Mitglieder besucht.

„Auschwitz“ steht sinnbildlich für die schlimmste, bewusst herbeigeführte Form von Entmenschlichung, der Shoa.

Das Ziel der Konferenz ist, dass wir, Nachkommen von Opfern, Tätern und Mitläufer*innen, uns den mit der Shoa zusammenhängenden, unzureichend oder gar nicht containten Gefühlen zu stellen versuchen. Das Konzept ist an den Nazareth-Konferenzen von Shmuel Erlich, Mira Erlich-Ginor, Hermann Beland u.a. orientiert. Das Setting besteht aus Klein- und Großgruppen, sowie Input in Form von Filmen, szenischem Spiel usw.

Dabei müssen etwa Angst, Schuld und Wut ausgehalten und angesprochen, vorbewusste Muster und Identifikationen erfahren und diskutiert werden. In Kontakt mit dem transgenerationalen Erbe können wir den Gefühlen unserer Eltern und Großeltern von Gewalt, Schuld, Leid, Hilflosigkeit usw. sowie von unaussprechlichen Erfahrungen in einer zivilisierteren Form begegnen. Es stellte sich heraus, dass für die gemeinsamen Bewältigungs-Bemühungen die Präsenz des jeweils anderen von enormer Bedeutung ist. Sie gibt den biographischen und sozio-kulturellen Narrativen eine besondere Bedeutung und hilft, eigene Projektionen besser zu erkennen. Im Laufe des Prozesses kommt es typischerweise zu verbalen Fauxpas, man „tritt in Fettnäpfchen“, weil das verdrängte Erbe unausweichlich und spontan auftaucht. Davon können alle Teilnehmer*innen berichten. Auf längere Sicht erwächst aus diesen Verläufen ein vertiefter Blick auf sich selbst, auf das Erbe und auf die anderen Menschen.

Derzeit sind leider aufgrund des anhaltenden Krieges keine weiteren Termine geplant.