Anne Applebaums Buch Die Achse der Autokraten (Originaltitel: Autocracy, Inc.), erschienen 2024 im Siedler Verlag, analysiert die Entstehung und Funktionsweise eines globalen Netzwerks autoritärer Regime. Diese „Achse“ umfasst Länder wie Russland, China, Iran, Nordkorea, Belarus, Venezuela und Syrien, die trotz ideologischer Unterschiede durch gemeinsame Interessen verbunden sind: den Machterhalt ihrer Führungen und die Schwächung liberaler Demokratien.
Applebaum beschreibt, wie diese Regime durch pragmatische Allianzen kooperieren, etwa durch militärische Unterstützung, wirtschaftliche Zusammenarbeit und den Austausch von Überwachungstechnologien. Ein zentrales Thema ist die Nutzung westlicher Finanzsysteme und Institutionen zur Geldwäsche und zur Festigung ihrer Machtstrukturen.
Besonders alarmierend ist Applebaums Analyse der Informationskriegsführung: Autokratische Staaten nutzen Desinformation, Propaganda und digitale Plattformen, um demokratische Gesellschaften zu destabilisieren und das Vertrauen in demokratische Institutionen zu untergraben.
Das Buch ist in fünf Kapiteln strukturiert und kombiniert politische Analyse mit Reportageelementen. Applebaum fordert eine entschlossene Reaktion der Demokratien, einschließlich der Regulierung von Steueroasen, der Kontrolle digitaler Plattformen und der Unterstützung von Zivilgesellschaften weltweit.
Die Achse der Autokraten wurde für seine präzise Analyse und klare Sprache gelobt und erhielt den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2024. Es ist ein dringender Appell zur Verteidigung demokratischer Werte in einer zunehmend autoritär geprägten Weltordnung.