Die digitale Ausstellung Musik im Konzentrationslager Theresienstadt bietet einen eindrucksvollen Einblick in das kulturelle Leben im KZ Theresienstadt. Im Mittelpunkt steht eine besondere Neuaufnahme von Viktor Ullmanns letztem Werk Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke, interpretiert vom Jewish Chamber Orchestra Munich mit Sabin Tambrea als Sprecher.
Die Plattform richtet sich an Schüler*innen, Studierende und alle Interessierten und ist so konzipiert, dass sie in einer 90-minütigen Unterrichtseinheit behandelt werden kann. Sie ermöglicht es den Nutzern, durch ein 360°-Video verschiedene Perspektiven einzunehmen und die Musiker sowie den Sprecher in unterschiedlichen Räumen der KZ-Gedenkstätte zu erleben.
Viktor Ullmann, ein österreichisch-jüdischer Komponist, wurde 1942 nach Theresienstadt deportiert. Trotz der widrigen Umstände komponierte er dort zahlreiche Werke und organisierte Konzerte. Sein Melodram Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke, basierend auf der gleichnamigen Erzählung von Rainer Maria Rilke, entstand kurz vor seiner Deportation nach Auschwitz, wo er 1944 ermordet wurde.
Die eLearning-Plattform des Jewish Chamber Orchestra Munich bietet nicht nur musikalische Darbietungen, sondern auch didaktisches Begleitmaterial, das den historischen Kontext und die Bedeutung der Musik im Konzentrationslager beleuchtet. Sie dient als wertvolles Bildungsinstrument, um das kulturelle Schaffen unter extremen Bedingungen zu würdigen und das Bewusstsein für die Geschichte des Holocaust zu schärfen.