Schuld-Abwehr von Peter Fiedler beschäftigt sich mit der Psychologie und den Mechanismen, durch die Menschen Schuld empfinden und abwehren. Der Autor untersucht, wie Schuldgefühle entstehen und wie Menschen in verschiedenen Situationen darauf reagieren. Dabei geht es nicht nur um die persönliche Ebene, sondern auch um gesellschaftliche und kollektive Schuld. Fiedler beschreibt, wie Schuld oft als belastend erlebt wird und wie Individuen Strategien entwickeln, um diese zu vermeiden oder zu verdrängen. Besonders wird das Thema der Abwehrmechanismen behandelt, die Menschen einsetzen, um sich vor unangenehmen Gefühlen wie Scham und Schuld zu schützen.
Das Buch beleuchtet auch, wie solche Abwehrstrategien in verschiedenen Bereichen des Lebens, wie etwa in Beziehungen, in der Arbeit oder im politischen Kontext, zum Tragen kommen können. Fiedler geht darauf ein, wie diese Mechanismen den Umgang mit Verantwortung und die Fähigkeit zur Selbstreflexion beeinträchtigen können. Gleichzeitig wird die Bedeutung von Schuld als gesellschaftlicher und moralischer Wert thematisiert, der nicht nur zu persönlicher Reife führen kann, sondern auch als notwendige Grundlage für soziale Normen und Zusammenhalt dient.
Im Verlauf des Buches wird der Leser mit den psychologischen Konzepten vertraut gemacht, die zur Entstehung von Schuldgefühlen führen, und es werden unterschiedliche therapeutische Ansätze zur Bewältigung von Schuld und Scham vorgestellt. Fiedler zeigt, dass Schuld nicht nur ein individuelles, sondern auch ein kollektives Phänomen ist, das in bestimmten sozialen und historischen Kontexten eine größere Bedeutung gewinnt. Abschließend regt das Buch zur Reflexion über die eigene Wahrnehmung von Schuld und den Umgang mit moralischen Dilemmata an.